Feinmotorik / Grobmotorik
Feinmotorik
Feinmotorik bezeichnet alle handmotorischen Prozesse, zu denen eine gute Handgeschicklichkeit notwendig ist.
Die Graphomotorik umfasst alle Prozesse, bei denen mit Hilfe von Schreibutensilien graphische Zeichen und Formen (Schrift und Bilder) auf eine Unterlage gebracht werden. Graphomotorik ist somit als eine Höchstleistung der feinmotorischen Geschicklichkeit zu bezeichnen.
Voraussetzungen für gutes Schreiben:
• Rumpfstabilität
• Stifthaltung
Förderung in diesen Bereichen durch:
• Graphomotorisches Training
• Entwicklungsphysiologische Förderung
• Handwerkliche Tätigkeiten
• Hilfsmittelanpassung & -versorgung
• Der Stiftprofi für Schulkinder
• Das Zauberdiplom für Vorschulkinder
Grobmotorik / Sensomotorik
Ergotherapie bei grobmotorischen Störungen
Zur Grobmotorik zählen große Bewegungsabläufe wie gehen, laufen oder klettern. Damit kommen bei der Grobmotorik verschiedene große Muskelgruppen zum Einsatz. Störungen in der Grobmotorik sind oftmals gut sichtbar. Betroffene Kinder stolpern oft, vermeiden Klettern oder haben Probleme, gerade zu sitzen.
Eltern, die bei ihren Kindern eine Störung der Motorik vermuten, sollten ihren Kinderarzt aufsuchen.
Motorische Störungen oder Verzögerungen lassen sich mit einer gezielten Therapie in der Regel sehr gut behandeln. In der Ergotherapie werden die Therapieziele meistens in geeignete Spiele eingebunden, damit die Kinder mit Spaß an der Therapie teilnehmen. Kletterwand, Trampolin oder Hängematte sind einige typische Therapiegeräte, die von Ergotherapeuten eingesetzt werden.
Ergotherapie und die Sensomotorik
Die Sensomotorik bezeichnet das Zusammenspiel von Sinneseindrücken und Muskeltätigkeit. Sie beschreibt zum Beispiel die komplexen Verbindungen von visuellen (sehen) und taktilen (über die Haut spüren) Wahrnehmungen und den daraus resultierenden motorischen Reaktionen. Defizite innerhalb dieses Systems können zu erheblichen Wahrnehmungsstörungen und Entwicklungsverzögerungen führen.
Innerhalb der Ergotherapie werden Störungen in der Sensomotorik mit der sensorischen Integrationstherapie behandelt.
Die motorische Entwicklung hat eine feste, immer gleich ablaufende Reihenfolge. Sie muss nicht gelernt werden und entwickelt sich aus dem eigenen Antrieb heraus, den jedes Kind hat. Die motorische Entwicklung verläuft von oben nach unten, also vom Kopf bis zu den Beinen. Jedes Kind braucht unterschiedlich lange für die jeweiligen Entwicklungsphasen.
Bei der motorischen Entwicklung ist es wichtig, dass die Reihenfolge eingehalten wird. Überspringt ein Kind eine Entwicklungsphase, können Defizite entstehen, die später möglicherweise zu einem Problem werden. Hat ein Kind zum Beispiel nicht gekrabbelt, hat es nicht die Kreuzbewegung automatisieren können. Bei Kreuzbewegungen werden zur gleichen Zeit Körperteile auf der rechten und auf der linken Körperseite entgegengesetzt bewegt. Beim Krabbeln rechter Arm – linkes Bein und linker Arm – rechtes Bein geschieht dies gegengleich. So wird die Koordination der beiden Körperhälften geübt. Man nennt das auch bilaterale Integration.
Um die Kinder optimal zu unterstützen, bekommen sie in der Ergotherapie regelmäßig Aufgaben, die sie zusammen mit ihren Eltern erledigen sollen. Dabei hilft auch die Beratung ihres Therapeuten über geeignete Spiele und Fördermöglichkeiten.